Tummo Atemtechnik

 
 

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit merken viele Menschen, dass sie schnell frieren und kalte Füße bzw. Hände bekommen. Außer dem Tragen von wärmender Kleidung bzw. dem Trinken von heißen Getränken fehlt es vielen oft an einer langfristigen Lösung. Eine von Mönchen in Tibet bereits seit dem 11. Jahrhundert praktizierte Atemtechnik, kann hier nachhaltig zur Lösung beitragen.

Das Wort Tummo bedeutet in etwa “inneres Feuer” - und genau das ist auch das Ziel hinter dieser Atemtechnik. Sie soll nach regelmäßiger Anwendung in der Lage sein, die Körpertemperatur langfristig zu erhöhen. Die Mönche schaffen es damit sogar ohne Kleidung am Oberkörper für mehrere Stunden im Schnee zu meditieren. Die Technik ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen 1) und erfreut sich auch bei uns an immer größerer Beliebtheit.

Wie funktioniert`s?

1) Setting - versuchen Sie am besten aufrecht aber locker zu sitzen. Schließen Sie danach die Augen.

2) Wahrnehmung - Konzentrieren Sie Sich zuerst auf die Körperposition und stellen Sie sich den Oberkörper wie eine leere Flasche vor, die gefüllt werden will.

3) Atmung - beginnen Sie mit einer tiefen Ausatmung (ca. 1/5 Restvolumen). Danach atmen Sie je nach Erfahrung 5, 10, 15, … bis zu 30 mal tief ein und aus. Steigere Sie erst nach und nach die Wiederholungszahl.

4) Inneres Feuer - mit jedem Atemzug, versuchen Sie wie ein Blasebalg den inneren Feuerball in Ihrem Zentrum zu entfachen. Dieser wird mit jedem Atemzug größer.

5) Letzter Atemzug - nach dem letzten Einatemzug, versuchen Sie nun die Luft durch den gespitzten Mund ganz langsam auszuatmen und die freiwerdende Hitze im ganzen Körper zu verteilen.

6) Apnoe und Stille - es kann nun sein, dass Sie vorerst keinen weiteren Atemzug machen wollen - Apnoephase. Atmen Sie erst wieder ruhig ein, nach dem Ihr Körper das Signal dazu gibt.

Wichtig!

  • Die Atemzüge sollten tief und jedoch nicht zu langsam durchgeführt werden.

  • Beginnen Sie die Wiederholungszahl langsam zu steigern. Am Anfang kann Ihnen leicht schwindelig im Kopf werden. Das ist vorerst OK, jedoch sollten Sie dann nicht mehr Atemzüge machen.

  • Empfohlen sind 3-5 Durchgänge mit ca. 5 Minuten Pause.

  • Sollten Sie krank sein, eine akute klinische Symptomatik des Herz-Kreislaufsystems haben oder schwanger sein, diese Atemtechnik pausieren.

Neben der kontrollierten Erhöhung der Körpertemperatur hat diese Atemtechnik noch viele weitere gesundheitliche Vorteile. So aktiviert sie das Immunsystem über die Ausschüttung der Stresshormone auf natürliche Weise, verbessert die mitochondriale Atmung (“Zellatmung”), die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Körper.

Weitere Fragen? Schreib Sie uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an info@healthquarter.at

1) https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0058244

Bildquelle: https://unsplash.com/de/@motoki